Was ist Vertical Farming?
Hinter Vertical Farming verbirgt sich die Idee, eine intensive landwirtschaftliche Produktion auf engstem Raum und unter kontrollierten Bedingungen zu etablieren. Es zielt darauf ab, Lebensmittel in städtischer Umgebung, also direkt vor Ort zum Beispiel in Gebäuden, meist als Hydrokulturen, unter kontrollierten Gewächshausbedingungen zu produzieren.
Das klingt zuerst schwer vorstellbar für den Hobbygärtner. Doch auch in unseren eigenen vier Wänden können wir eine Art Vertical Farming praktizieren: Das Home Farming. Beim Home Farming geht es darum, auf oft begrenztem Platz in einer städtischen Umgebung eigenes Gemüse und Kräuter anzubauen. Da meist kein klassischer Garten vorhanden ist, muss man auf die Terrasse, den Balkon oder die Fensterbank ausweichen und dementsprechend kreativ sein, was die Anordnung und das Management der Pflanzen angeht.
Welche Vorteile hat Vertical Farming zuhause?
Vertical Gardening für Ihr Zuhause bringt einige Vorteile mit sich. Im Vergleich zu einem klassischen Gemüsegarten ist Home Farming wesentlich platzsparender. Oft ist die Fläche für einen Garten nicht vorhanden, weshalb man auf die Terrasse, den Balkon oder die Fensterbank ausweichen muss. Durch eine vertikale Anordnung der Pflanzen kann Gemüse auf mehreren Etagen kultiviert werden. Das führt schlussendlich zu einem höheren Ertrag auf der gleichen Fläche und erfüllt somit das Hauptziel von Vertical Farming.
Glücklicherweise lassen sich die meisten Gemüsekulturen und Kräuter auch wunderbar als Topfkultur oder Kübelpflanze kultivieren. Außerdem ist man ein Stück weit weniger abhängig vom Sortiment im Supermarkt, wenn man zuhause Gemüse zum Eigenverzehr anbaut. Zusätzlich kann man bei selbst angebauten Nahrungsmitteln sichergehen, dass keine chemischen Dünger und schädlichen Pestizide verwendet wurden.
Durch den Anbau von regionalem und saisonalem Gemüse werden Transportwege verkürzt. So wird das Bewusstsein über die einzelnen Lebensmittel und deren Herkunft gestärkt. Nicht zuletzt bietet Gärtnern auch eine soziale Komponente, gleichzeitig wird die Umgebung begrünt und man trägt zu einer höheren Biodiversität bei.
Tipps zum Vertical Farming zuhause
Beim vertikalen Gärtnern sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hier können Sie Ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen und viel selbst bauen sowie upcyceln.
Ideen zum Selberbauen und Upcycling
Pflanzampeln für Blumen, Gemüse und Kräuter mit einer oder mehreren Etagen können an einem passenden Ort aufgehängt werden.
Auch Balkonkästen bieten sich für den Anbau verschiedenster Pflanzen an. Das Schöne an Topf- und Kübelpflanzen ist, dass sie mobil sind und so immer an den passenden Standort transportiert werden können.
Das Upcycling von bereits gebrauchten Materialien wie Obstkisten, Rohre oder Getränkekartons bietet sich an.
Pflanztürme oder Pflanzpyramiden können aus mehreren, verschieden großen Holzkisten gebaut werden.
Paletten, die aufrecht hingestellt wurden, dienen als Pflanzregal.
Regenrinnen, Rohre oder Balkonkästen können regalartig übereinander angebracht werden.
Achten Sie dabei darauf, immer die individuellen Standortbedingungen der Pflanzen zu erfüllen. Generell bieten sich warme, sonnige Terrassen an, sodass die Gewächse in jeder Etage ausreichend Licht bekommen.
Die richtige Pflanzenwahl
Es ist nicht schwierig, die richtigen Pflanzen zum vertikalen Gärtnern auszuwählen. Generell sollten Sie Pflanzen mit einem geringen Platzbedarf wählen. Außerdem eignen sich kleinwüchsige Balkon-Sorten. Für Ampeln und Rankgitter passen auch hängende oder kletternde Sorten und Arten. Im Folgenden haben wir eine kleine Übersicht für Sie zusammengestellt:
Gemüse: Bohnen, Chili, Erbsen, Gurke, Knoblauch, Kohl, Kürbis, Möhren, Paprika, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Salat, Spinat, Tomate, Zucchini
Kräuter: Basilikum, Majoran, Minze, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian
Blumen: Steinkraut, Lobelie, Petunie und Co. zum Auflockern Ihres vertikalen Gartens
Pflege beim Vertical Farming
Die Pflege Ihrer Pflanzen richtet sich generell immer nach den individuellen Bedürfnissen der angebauten Kultur. Wichtig ist, dass Sie zuerst das richtige Pflanzsubstrat auswählen. Für Home Farming bietet sich die DCM AKTIV-ERDE Extra Leicht an, da sie, wie der Name schon vermuten lässt, deutlich leichter als herkömmliche Blumenerden ist. Dadurch wird die vertikale Konstruktion durch das geringere Gewicht weniger belastet. Sie ist für alle Pflanzen im Innen- und Außenbereich geeignet und sogar im Biolandbau zugelassen. Die Erde ist mit einem organischem Dünger für 150 Tage vorgedüngt und enthält einen hohen Anteil des natürlichen Wasserspeicher-Wunders "Sphagnum-Moos". Dies verleiht ihr eine enorm hohe Wasserspeicherkapazität. Zusäzlich dazu enthält sie wurzelaktivierende Mykorrhiza-Pilze, die das Pflanzenwachstum unterstützen, und ist der Umwelt zuliebe um 45 % torfreduziert.
Bei der Pflege ist eine regelmäßige Wasserzufuhr wichtig. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig und je nach Bedarf. Für Vertical Farming sind Bewässerungssysteme wie beispielsweise Tropfer sehr zu empfehlen, da die meist sehr kleinen Pflanzgefäße oft schnell austrocknen und vor allem in den Sommermonaten häufig gegossen werden müssen.
Zusätzlich sollten die Pflanzen regelmäßig gedüngt werden. Kulturen mit einem hohen Ertrag haben einen hohen Nährstoffbedarf, der bei einem sehr begrenzten Erdvolumen durch zusätzliches Düngen gedeckt werden muss. Für Gemüse eignet sich der rein pflanzliche DCM Flüssigdünger Tomaten & Gemüse Bio Vegan Bio. Er enthält wachstumsfördernde Mikroorganismen und sorgt für eine reiche Ernte. Für den Kräuteranbau ist der im Ökolandbau zugelassene DCM Flüssigdünger Kräuter & Salat Bio Vegan Bio zu empfehlen. Achten Sie außerdem darauf, ausreichend Platz für die einzelnen Pflanzen einzuplanen. Lassen Sie beim Pflanzen genügend Abstand, auch für hängende oder kletternde Kulturen, damit sich Ihr Gemüse gut entwickeln kann und nicht von seinen Nachbarn gestört wird.
Mehr zum Thema vertikaler Garten erfahren Sie in unserem Artikel.