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Wildhecke als Unterschlupf für Tiere – Lebensraum und Schutz im Garten

Eine Wildhecke ist weit mehr als nur eine grüne Abgrenzung des Gartens. Sie bietet Tieren ein Zuhause, schützt vor Wind und neugierigen Blicken und wertet den Garten ökologisch auf. In diesem Blogartikel erfahren Sie, was eine Wildhecke ausmacht, welche Pflanzen sich besonders eignen und wie Sie sie erfolgreich in Ihrem Garten anlegen.

Was ist eine Wildhecke?

Eine Wildhecke ist eine naturnahe Hecke, die aus heimischen, meist fruchttragenden Sträuchern besteht. Anders als stark getrimmte Zierhecken wird sie nicht streng in Form geschnitten, sondern darf auf natürliche Weise wachsen und sich entwickeln. Dadurch bietet sie vielen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Brutplätze. In einer wilden Hecke kommen heimische Pflanzen zum Einsatz, die optimal an die Bedürfnisse der lokalen Tierwelt angepasst sind. Die Gehölze dienen als Lebensraum, Nahrungsquelle und Schutzraum für zahlreiche Vogelarten, Insekten, Kleinsäuger und andere Tiere.

Welche Pflanzen gehören in eine Wildhecke?

Die Auswahl der Gehölze spielt eine entscheidende Rolle für den ökologischen Wert der Hecke. Hier einige typische Vertreter, die in keiner Wildhecke fehlen sollten:

  • Weißdorn (Crataegus): Dicht wachsender Strauch mit stacheligen Ästen, ideal als Nistplatz für Vögel. Die roten Beeren im Herbst sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere.

  • Schlehe (Prunus spinosa): Ein dorniger Strauch, der besonders im Frühjahr durch seine weißen Blüten besticht. Seine blauschwarzen Früchte lieben nicht nur Vögel, sondern auch kleine Säugetiere.

  • Hasel (Corylus avellana): Bietet Nussfutter für Eichhörnchen und viele Vogelarten. Im Frühjahr erfreut sie Bienen und andere Insekten mit ihren Kätzchen.

  • Holunder (Sambucus nigra): Ein Strauch, der im Sommer durch seine duftenden Blüten auffällt und im Herbst reichlich Beeren trägt – Futter für Vögel und Kleintiere.

  • Hundsrose (Rosa canina): Die Hagebutten der Hundsrose sind eine wertvolle Futterquelle für Vögel, während die Blüten im Frühjahr zahlreichen Insekten Nahrung bieten.

  • Kornelkirsche: Die Vitamin-C-haltigen Früchte der Kornelkirsche schmecken nicht nur Vögeln, sondern lassen sich auch zu Marmelade und Likör verarbeiten.

Eine Wildhecke für den Garten

Wilde Hecken sind nicht nur etwas für weitläufige Landschaften, sondern eignen sich auch hervorragend für den heimischen Garten. Sie können als natürliche Grundstücksgrenze dienen, schattige Bereiche schaffen oder einen Wind- oder Sichtschutz bieten. Auch für kleine Gärten gibt es geeignete, langsam wachsende Sträucher. Solche Hecken bringen nicht nur eine natürliche Ästhetik in den Garten, sondern fördern aktiv die Biodiversität. Vögel finden in Holunder, Kornelkirsche und Co. Nahrung und Nistmöglichkeiten, Igel nutzen das dichte Gestrüpp als Winterquartier, und Insekten werden von den zahlreichen Blüten angelockt.

Wann und wie eine Wildhecke im Garten pflanzen?

Die beste Zeit, um heimische Gehölze zu pflanzen, ist der Herbst. Zwischen Oktober und November haben die Pflanzen noch genug Zeit, Wurzeln zu schlagen, bevor der Frost einsetzt. Alternativ können Sie die Hecke auch im zeitigen Frühjahr pflanzen, sobald der Boden frostfrei ist.

So gelingt die Pflanzung:

  1. Vorbereitung: Wählen Sie einen Standort mit ausreichend Platz, da wilde Hecken im Laufe der Jahre in die Breite wachsen. Der Boden sollte gut gelockert und unkrautfrei sein. Heimische Hecken stellen nicht ganz so große Ansprüche an Pflege und Bodenbeschaffenheit wie andere Pflanzen im Ziergarten, aber es empfiehlt sich auch hier, den Boden gut für die Pflanzung vorzubereiten um das Einwurzeln und Anwachsen bestmöglich zu unterstützen. Mit der torfreduzierten DCM AKTIV-ERDE Pflanzerde oder der DCM Aktiv-Erde TORFFREI Pflanzerde schaffen Sie ideale Voraussetzungen für ein schnelles Einwurzeln und optimales Wachstum direkt bei der Pflanzung. Geben Sie außerdem CUXIN DCM Wurzelaktivator für Gartenpflanzen und Rasen mit Sofort- und Langzeitwirkung mit ins Pflanzloch. Dies sorgt für ein sicheres Anwachsen und verbessert die Stresstoleranz der Hecken gegenüber Trockenheit und Schädlingsbefall.

  2. Pflanzenabstände: Planen Sie etwa 1–1,5 Meter Abstand zwischen den Sträuchern, damit sich die Pflanzen optimal entfalten können.

  3. Wässern: Nach dem Einpflanzen die Sträucher gut wässern, um das Anwachsen zu unterstützen.

  4. Mulchen: Eine Mulch Schicht wie zum Beispiel aus DCM-Dekorinde sieht nicht nur gut aus, sondern schützt die jungen Pflanzen vor Austrocknung und Unkrautbewuchs. Die strukturstabile Pinienrinde wird nur langsam abgebaut und ist für den biologischen Landbau zugelassen.

Erfahren Sie mehr dazu in unserem Beitrag: „Hecke anlegen und richtig pflanzen“.

Wann muss man eine Wildhecke schneiden?

Eine wilde Hecke benötigt im Vergleich zu Zierhecken weniger Pflege, dennoch ist ein gelegentlicher Schnitt sinnvoll, um die Hecke gesund zu halten und das dichte Wachstum zu fördern. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist im Spätsommer nach der Brutzeit der Vögel, also zwischen August und September. Ein leichter Formschnitt genügt in der Regel. Ein radikaler Rückschnitt, bei dem die Sträucher stark gekürzt werden, ist etwa alle 4–5 Jahre nötig, um die Vitalität der Pflanzen zu erhalten. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag "Hecken schneiden - wann, warum und wie oft".

Wichtig:

Zwischen März und September sollte man auf größere Schnittarbeiten verzichten, um brütende Vögel nicht zu stören.

Welche Tiere leben in einer Wildhecke?

Wilde Hecken bietet vielen Tieren einen wertvollen Lebensraum. Dazu gehören:

  • Vögel: Meisen, Amseln, Rotkehlchen und Finken nutzen die dichten Zweige zum Nisten und die Beeren als Nahrung.

  • Insekten: Bienen, Schmetterlinge und Käfer schätzen die vielfältigen Blüten als Nektarquelle.

  • Kleinsäuger: Igel, Mäuse und andere kleine Tiere finden Schutz und Nahrung in der Wildhecke.

  • Amphibien: Frösche und Kröten nutzen feuchte Bereiche an der Basis der Hecke als Unterschlupf.

Welchen ökologischen Wert hat eine Wildhecke?

Der ökologische Wert einer Wildhecke ist immens. Sie dient als Biotopverbund, das verschiedene Lebensräume miteinander verknüpft und Tieren die Möglichkeit bietet, ungestört zu wandern und sich fortzupflanzen. Zudem trägt eine Wildhecke zur Erhaltung der Biodiversität bei, da sie sowohl Futter- als auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Insektenarten bietet.

Auch für das Mikroklima ist die Wildhecke von Vorteil. Sie schützt den Garten vor Wind, erhöht die Luftfeuchtigkeit und spendet Schatten. Gleichzeitig verhindert sie Bodenerosion und reichert den Boden mit Humus an, wenn die Blätter verrotten. Die Pflanzen einer Wildhecke fördern außerdem die Bodenfruchtbarkeit, da ihre Wurzeln tief in den Boden eindringen und Nährstoffe erschließen.

Zusammengefasst ist eine wilde Hecke nicht nur ein optisch ansprechendes Element im Garten, sondern auch ein unverzichtbarer Beitrag zum Naturschutz. Sie schafft Lebensräume, fördert die Artenvielfalt und bringt das Gleichgewicht der Natur zurück in unsere Gärten.

Fazit:

Wer die Natur in den Garten holen und gleichzeitig einen wertvollen Lebensraum für Tiere schaffen möchte, trifft mit einer Wildhecke die richtige Wahl. Sie kombiniert ästhetische, ökologische und praktische Vorteile und ist eine wahre Bereicherung für Mensch und Tier.

Zur richtigen Pflege von Hecken haben wir einen weiterführenden Beitrag für Sie verfasst.

Kurz zusammengefasst

Wer Insekten in seinem Garten unterstützen will, pflanzt am besten eine Wildhecke aus heimischen Sträuchern, die blühen. Geeignet sind zum Beispiel: Kornelkirsche, Holunder, Weißdorn, Wildrose, Schneeball oder Wildapfel.

Eine Wildhecke, die Tieren einen Lebensraum bieten soll, braucht nicht nur eine gewisse Länge, sondern auch Tiefe. Darum planen Sie für Ihre Wildhecke mindestens 25 m² ein.

Eine Wildhecke bietet Tieren Nist- und Brutplätze, Nahrung sowie Schutz vor Wetter und Raubtieren. Darin wohnen zahlreiche Vögel wie Elstern, Amseln oder Finken, aber auch Fledermäuse, Igel, Mäuse und natürlich viele Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge.

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