Gesetzlich Vorschriften bei der Anlage von Hecken beachten
Hecken geben immer wieder Anlass zum Streit. Darum sind Vorgaben zu Abständen, Höhe und Pflege der Heckenpflanzen gesetzlich vorgeschrieben. Bewahren Sie den Frieden mit Ihren Nachbarn und machen Sie sich vor dem Pflanzen einer Hecke damit vertraut. Die Regelungen variieren innerhalb der Bundesländer, darum informieren Sie sich. Als Daumenregel gelten folgende Richtlinien:
#1 Hecke schneiden
Grundsätzlich ist derjenige für den Schnitt der Hecke verantwortlich, auf dessen Grundstück die Pflanzen stehen. Sie sind also verpflichtet, auch die Seite der Nachbarn zu schneiden und den Schnittabfall zu entsorgen. Dafür müssen Sie das Grundstück des Nachbarn betreten und brauchen seine Erlaubnis.
#2 Höhe der Hecke
Mit Höhe der Hecke ist grundsätzlich die Höhe VOR dem Schnitt gemeint. Bis 2 Meter Wuchshöhe ist fast überall erlaubt – wollen Sie eine höhere Hecke anlegen – zum Beispiel als Lärm- und Sichtschutz – erkundigen Sie sich nach den Vorgaben für Ihr Bundesland. Für Kleingartenanlagen gelten meist strengere Vorschriften, die eine maximale Heckenhöhe zwischen 120 und 160 cm vorschreiben.
#3 Abstand der Hecke zu öffentlichen Wegen und Nachbargrundstücken
Auch hier hat der Gesetzgeber nach zahlreichen Streitigkeiten Regeln für den Abstand einer Hecke zur Grundstücksgrenze festgelegt – leider nicht eindeutig, sondern für jedes Bundesland unterschiedlich. Oft wird auch noch nach Höhe der Hecke unterschieden: So können als Daumenregel Hecken bis 1 Meter Höhe mit 50 cm Abstand zur Grundstücksgrenze gepflanzt werden; Hecken bis 2 Meter Höhe benötigen meist einen Abstand von 75 cm. Auch hier empfiehlt es sich, einzusehen, welche Regel für Ihr Bundesland gilt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine Hecke zu pflanzen?
Heckenpflanzen, die ihr Blätterkleid im Winter verlieren, wie die Hainbuche, können Sie im Herbst pflanzen. Der Vorteil ist, dass zu dieser Jahreszeit wurzelnackte Pflanzen angeboten werden, die deutlich günstiger sind als Containerpflanzen.
Immergrüne Hecken wie der Kirschlorbeer, die ihre Blätter oder Nadeln das ganze Jahr behalten, legen Sie besser im Frühjahr oder - als Containerpflanze mit Wurzelballen - auch im Sommer an: Weil die Blätter an sonnigen Wintertagen Wasser verdunsten, brauchen die Heckenpflanzen Wurzeln, die tief ins Erdreich unterhalb der Frostgrenze im Boden gehen, um genügend Wasser aufnehmen zu können.
Würden Sie eine immergrüne Hecke im Herbst anlegen, hätten die Pflanzen nicht genügend Zeit, um tief genug einzuwurzeln und so Frostschäden zu entgehen.
Welche Hecke darf es sein?
Hecken erfüllen im Garten die unterschiedlichsten Funktionen und für jede davon gibt es geeignete Arten und Sorten. Egal, ob Sie eine immergrüne Hecke als Lärm- und Sichtschutz wünschen, eine Wildhecke als Unterschlupf und Nahrungsquelle für Vögel und Insekten in Ihrem Garten oder nach den geeigneten Pflanzen für einen trockenen, sonnigen Standort suchen – diese Fragen beantworten wir in unserem Beitrag „Welche Hecken gibt es? – die richtige Sorte finden“.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Hecke anlegen
Wie viele Pflanzen werden benötigt?
Richtwerte für Formschnitthecken sind, je nach Sorte, 2 bis 3, 3 bis 4 oder 4 bis 5 Pflanzen pro laufende Meter. Multiplizieren Sie die empfohlene Anzahl mit den Metern der anzulegenden Hecke plus 1. Der Pflanzabstand hängt von der Größe der Art ab und wie schnell Sie eine gewachsene Dichte wünschen. Lassen Sie sich dafür von Ihrem Pflanzenverkäufer beraten.
Generell gilt:
Bei Heckenhöhe bis 60 cm setzen Sie 4 bis 5 Pflanzen
Bei Heckenhöhe bis 120 cm setzen Sie 3 bis 4 Pflanzen
Bei Heckenhöhe ab 120 cm setzen Sie 2 bis 3 Pflanzen
Achten Sie auf das Etikett der Pflanzen, dort finden Sie meist die gewünschte Information.
Markieren Sie den Verlauf
Setzen Sie eine Schnur oder markieren Sie den Verlauf der Hecke farblich, zum Beispiel, indem Sie eine Linie mit Mehl ausstreuen. So gehen Sie sicher, dass Ihre Hecke nach der Pflanzung einen geometrischen Verlauf hat (nicht alle Hecken werden schnurgerade angelegt – auch Bögen sind möglich).
Graben ausheben oder einzelne Löcher?
Bei dicht zu setzenden Pflanzen heben Sie am besten einen durchgehenden Graben aus. Haben Sie größere Heckenpflanzen, die in einem Abstand von 50cm oder mehr gesetzt werden, macht es Sinn, einzelne Löcher zu graben. Heben Sie die Pflanzlöcher zwei- bis dreimal so groß aus, wie die Wurzelballen sind und lockern Sie die Erde mit einer Grabegabel, damit die Pflanzen richtig gut einwurzeln können.
Bodenvorbereitung
Verbessern Sie den Boden und erleichtern Sie den Heckenpflanzen das Anwachsen, in dem Sie den Aushub mit Qualitätserde und Langzeitdünger vermischen. Besonders bewährt hat sich hierbei ein Wurzelaktivator, der nicht nur Nährstoffe für die Pflanzen enthält, sondern auch das Leben der für das Pflanzenwachstum so wichtigen Mikroorganismen im Boden aktiv unterstützt.
Das Einsetzen der Pflanzen
Bevor Sie pflanzen können, nehmen Sie Containerware aus dem Topf und stellen Sie sie ins Wasser. Kürzen Sie bei wurzelnackten Pflanzen die Hauptwurzel um ein Viertel und tauchen Sie alle Wurzelballen ausgiebig, damit sich die Pflanzen richtig gut mit Wasser vollsaugen können. Erst danach setzen Sie die großen Heckenpflanzen in die vorbereiteten Löcher oder verteilen die kleineren Gehölze gleichmäßig mit den angegebenen Abständen im Pflanzgraben. Vermischen Sie die ausgehobene Erde im Verhältnis 2:1 mit DCM Aktiv-Erde Pflanzerde. Schütten Sie das Erdgemisch an und treten Sie es vorsichtig fest. Pflanzen Sie die Gehölze so tief, dass der Wurzelballen oben mit dem Boden abschließt. Bei Bedarf formen Sie dabei einen Gießrand, damit Sie die Hecke im Anschluss optimal mit Wasser versorgen können.
Erster Schnitt für eine gepflegte Hecke
Nach dem Pflanzen ist der erste Schnitt entscheidend für das weitere Wachstum der Hecke. Darum schneiden Sie die Neuanpflanzung - auch wenn es wehtut - nach dem Setzen auf ein Drittel herunter. So wächst die Hecke besser an, wird dichter und treibt in der nächsten Saison stärker aus. Formen Sie Ihre Hecke mit regelmäßigen Schnitten, um eine gepflegte und ansprechende Form zu erhalten. Wenn Sie auf diesen ersten Schnitt verzichten, schießt die Hecke in die Höhe. Es werden unschöne Lücken entstehen und die Hecke droht, von unten zu verkahlen.
Weitere Pflegemaßnahmen für die nächsten Wochen
Es braucht eine ganze Saison, bis die Wurzeln Ihrer Heckenpflanzen tief ins Erdreich vorgedrungen sind und sich selbst mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen können. Darum gießen sie anfangs die neu angepflanzte Hecke regelmäßig, an heißen Tagen gerne täglich. Sollte doch einmal eine Pflanze eingehen, graben Sie sie vorsichtig aus und ersetzen Sie sie durch eine neue, die in der Größe etwa den anderen Pflanzen entspricht. Außerdem sollten sie Ihre Hecke auch von Anfang an mit den richtigen Nährstoffen versorgen, damit sie gleichmäßig und dicht wächst. Für den großblättrigen und schnellwachsenden Starkzehrer Kirschlorbeer empfehlen wir unseren Spezialdünger für Kirschlorbeer, für alle anderen Heckenpflanzen eignet sich der CUXIN DCM Spezialdünger für Nadelbäume & Hecken.
Wie Ihre neu angepflanzte Hecke gesund und in Form bleibt, erfahren Sie in unserem Beitrag „Hecken schneiden“.
