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Probleme

Rasenpilz erkennen und behandeln

Tritt ein Rasenpilz auf der heimischen Grünfläche auf, ist die Not groß und guter Rat gar nicht so leicht zu bekommen. Um welchen Erreger handelt es sich bloß und was kann man unternehmen, um den Rasenpilz zu bekämpfen? Für einen besseren Überblick sind im Folgenden die pilzlichen Rasenkrankheiten nach ihrem Auftreten im Jahresverlauf sortiert, damit Sie schnell eingrenzen können, um welchen Rasenpilz es sich handelt.

Schneeschimmel

Als Schneeschimmel wird die Erkrankung des Rasens durch einen von mindestens zwei Erregern bezeichnet: Microdochium nivale und Monographella nivalis rufen den gefürchteten Schneeschimmel häufig im April hervor, wenn der Winter den Rasen allmählich aus seinem Griff entlässt. Doch auch im Herbst bei 0 °C bis 10 °C kann er bereits infizieren und sichtbar werden. Gegenüber diesem Rasenpilz sind viele Gräser-Arten anfällig. Besonders häufig tritt Schneeschimmel bei Rasen auf verdichteten, tonigen und zu stark gedüngten Böden auf.

Symptome:

  • Gräulich-bräunliche Flecken, die sich flächig ausbreiten.

  • Bei hoher Luftfeuchtigkeit erscheint ein dichtes, watteartiges, graues bis rosafarbenes Myzel, wobei Minusgrade oder Temperaturen über 20 °C den Erreger stoppen.

Vorbeugung und Behandlung:

Die Erreger von Schneeschimmel benötigen stauende Feuchtigkeit sowie kühle Temperaturen und entwickeln sich daher besonders gut unter einer schmelzenden Schneedecke, aber auch unter Laub, Folien oder Schnittgut. Der Rasen sollte also von Bedeckung freigehalten werden. Kann Wasser nach unten nicht abfließen und erzeugt somit Staunässe, sollte das jährliche Lüften und Sanden des Rasens geplant werden. Führen Sie das Lüften oder, falls nötig, Vertikutieren aber unbedingt im Frühjahr und nicht im Herbst durch, da eine Bearbeitung spät im Jahr die Infektion begünstigt. Auch mit der Düngung lässt sich gegen Schneeschimmel vorbeugen: Verwenden Sie im Herbst einen pH-Wert-senkenden Bodenaktivator wie den CUXIN DCM Bodenaktivator, denn Schneeschimmel tritt besonders häufig bei hohen pH-Werten auf. Nutzen Sie außerdem im Spätsommer oder Frühherbst einen kaliumbetonten Herbstrasendünger wie den CUXIN DCM Rasendünger Herbst, der die Zellwände der Gräser fester und damit weniger anfällig macht.

Grauer Schneeschimmel (Typhula-Fäule)

Die Typhula-Fäule Ist ein vom Erreger Typhula incarnata verursachter Rasenpilz, der auch in der kalten Jahreszeit, aber besonders häufig zu Beginn des Frühjahrs zur Schneeschmelze beobachtet werden kann. Typhula befällt alle Rasengräser gleichermaßen und wird durch eine Schneedecke auf dem Rasen oder aber auch die Abdeckung mit Mulch, Folie, Laub oder Ähnlichem gefördert. Besonders anfällig sind falsch gedüngte Rasenflächen, die übermäßig mit Kalk versorgt sind.

Symptome:

  • Bis zu 50 cm große, grau verklebte Flecken

  • Ein helles Myzel bedeckt die Blattspreiten und Stängel, die flach liegen

  • Manchmal sind orange-bräunliche Sporenlager mit bloßem Auge sichtbar

Vorbeugung und Behandlung:

Um diesen Rasenpilz zu bekämpfen, kann im Frühjahr direkt vertikutiert werden, um die abgestorbenen Gräserreste zu entfernen. Anschließend wird nachgesät und gedüngt. Um dem Grauen Schneeschimmel nicht wieder optimale Lebensbedingungen zu bieten, sollte die Abdeckung des Rasens im Herbst und Frühjahr vermieden werden. Außerdem ist es wichtig, den Gräsern im Herbst Kalium statt Stickstoff zuzuführen und den pH-Wert zu senken. Denn Typhula tritt besonders bei zu weichen Gräsern mit leichtem Magnesium- und Kalium-Mangel und bei zu hohen pH-Werten des Bodens auf. Verwenden Sie daher einen ausgewiesenen Herbstrasendünger wie den CUXIN DCM Rasendünger Herbst, der Kalium und Magnesium liefert, sowie ein Mittel zu Senkung des pH-Wertes – hierfür bietet sich der CUXIN DCM Bodenaktivator an. Alternativ kann auch sauer wirkendes Urgesteinsmehl verwendet werden.

Tipp

Ob der Boden-pH-Wert wirklich zu hoch ist, erfahren Sie durch die Anwendung des CUXIN DCM Bodenanalyse Test-Set oder durch eine in einem spezialisierten Labor durchgeführte Bodenanalyse.

Blattflecken

Verschiedene Pilze, darunter Drechslera poae, Curcularia-Spezies und Biploaris-Spezies, verursachen Blattflecken, die sich ähneln. Ursache ist in der Regel eine suboptimale Rasendüngung, zu tiefer Schnitt, falsche Bewässerung, aber auch ein verdichteter Boden und Rasenfilz.

Symptome:

  • Die Rasenfläche wird fleckenartig heller, gelblich bis braun und sieht unregelmäßig gesprenkelt aus.

  • Die einzelnen Halme zeigen braune bis rote Flecken und weiße Stellen. Ganze Gräserstauden können absterben.

Vorbeugung und Behandlung:

Eine weniger stickstoff- und mehr kalium- und magnesiumbetonte Düngung ist eine gute Vorbeugung gegenüber Blattflecken im Rasen. Denn anfällig sind besonders zu wüchsige, mastige Gräser. Ganz besonders gilt dies, wenn zu häufig gewässert wird. Rasenfilz und Bodenverdichtungen erhöhen das Risiko weiter. Verwenden Sie daher am besten einen organischen Rasendünger wie den CUXIN DCM Mikrorasen-Dünger Plus, denn dieser bietet nicht nur ein Nährstoffverhältnis, das die Gräser gegenüber Pilzkrankheiten stärkt, sondern er verdaut mithilfe eines nützlichen Bodenbakteriums außerdem Rasenfilz. Des Weiteren sollte der Rasen vertikutiert und gesandet werden. Außerdem lohnt sich ein Umdenken bei der Bewässerung: Tiefgründig und dafür seltener zu wässern ist die richtige Taktik.

Übrigens: Auch ein zu tiefer Schnitt macht den Rasen anfällig für Blattflecken. Mähen Sie ihn daher möglichst nicht tiefer als 4,5 cm.

Echter Mehltau

Blumeria graminis verursacht auch Mehltau an anderen Pflanzen, doch ebenso Rasenpilz. Mehltau an Rasen kann in der gesamten warmen Jahreshälfte Krankheitssymptome hervorrufen, Feuchtigkeit und mäßige Wärme in kühlen Frühsommern begünstigt die Entwicklung jedoch besonders. Rasenflächen in Schattenlage sind häufiger betroffen.

Symptome:

  • Ein mehliger, grauer Belag liegt auf den Halmen, die im weiteren Verlauf vergilben und absterben können.

Vorbeugung und Behandlung:

Weil anhaltende Feuchtigkeit am Halm Mehltau begünstigt, tropfendes Wasser ihn aber hemmt, ist die selte, aber dafür durchdringende Bewässerung zu empfehlen. Regelmäßiger Schnitt und eine gleichmäßige Stickstoffzufuhr über den Dünger – dies gelingt besonders mit organisch-mineralischen Rasendüngern – sind unerlässlich, wenn dieser Rasenpilz bekämpft und diesem vorgebeugt werden soll.

Weitere Rasenpilz-Krankheiten im Frühjahr:

Ebenfalls im Frühjahr auftreten können folgende Rasenpilz-Krankheiten. Wir stellen Sie Ihnen an anderer Stelle ausführlich vor:

  • Schwarzbeinigkeit

  • Hexenringe

Rasenpilze im Sommer

Rostkrankheiten an Rasen

Pilze der Gattung Puccinia rufen Rostkrankheiten an verschiedenen Pflanzen und auch am Rasen hervor. Wird das Gräserwachstum durch schlechte Lebensbedingungen gehemmt, hat Puccina leichtes Spiel. Daher tritt Rost an Rasen im Hochsommer bei 20 °C bis 30 °C häufiger auf, wenn Rasengräser in die Hitzedormanz verfallen.

Symptome:

  • Die Gräser verfärben sich erst nesterweise, dann flächig gelb, rot, braun oder schwarz.

  • Auf den Halmen sind Sporenlager zu erkennen.

Vorbeugung und Behandlung:

Entscheidend ist es, den Rasen im Wachstum zu halten. Hierfür förderlich ist eine regelmäßige Rasendüngung, das Wässern bei starker Trockenheit und eine gesundheitsfördernde Schnitthöhe: Bei einer Halmlänge von 4,5 bis 5 cm ist der Rasen deutlich weniger anfällig für Trockenstress.

Übrigens: Die meisten Rasenbesitzer kennen die richtige Bewässerungstechnik für Rasen nicht. Diese umfasst eine seltenere, aber intensivere Beregnung, die CUXIN in einem Spezialartikel beschreibt.

Brown Patch

Die Wurzeltöter-Pilze Rhizoconia solani und Rhizoctonia cerealis verursachen die Rasenpilz-Krankheiten Brown Patch und Yellow Patch. Diese können im gesamten Sommerhalbjahr auftreten, wobei der Befall durch eine zu starke Stickstoffdüngung gefördert wird.

Symptome:

  • Braun oder gelb gerandete, unregelmäßige Flecken im Rasen, die sich auf bis zu 100 cm Durchmesser ausdehnen.

  • Keine ernsthaften Rasenschäden; oft regeneriert sich die Rasenfläche, sobald der Pilz keine optimalen Entwicklungsbedingungen mehr vorfindet.

Vorbeugung und Bekämpfung:

Eine zu starke Stickstoffdüngung zu vermeiden, ist eine gute Vorsorgemaßnahme. Insbesondere sollten keine reinen Stickstoffdünger zum Einsatz kommen, sondern stets Volldünger mit gestaffelter Freisetzung. Dies trifft beispielsweise auf den CUXIN DCM Rasendünger Spezial zu, der zwar viel Stickstoff enthält, diesen aber über einen langen Zeitraum allmählich bereitstellt. Wie bei den meisten Rasenpilzen ist die Verbesserung der Durchlüftung und das Verringern von Rasenfilz entscheidend: Lüften und sanden Sie die Fläche hierzu alle ein bis zwei Jahre.

Sommer-Fusariose

Pilze der Gattung Fusarium können ebenfalls Rasenpilz-Krankheiten hervorrufen. Die Sommer-Fusariose trägt bereits im Namen, dass die Hauptsymptome im Hochsommer zu beobachten sind, die Endung -ose deutet darauf hin, dass der Pilz seinen Wirt abtötet. Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert fördert den Befall, ebenso wie Bodenverdichtungen, hohe Luftfeuchte und sommerliche Wärme.

Symptome:

  • Der Befall beginnt mit kleinen, hellgrünen Flecken, die sich später rotbraun verfärben.

  • Im Verlauf sterben die Gräser vollständig ab und werden gelb, während die Befallsstellen sich vergrößern.

Vorbeugung und Behandlung:

Wollen Sie diesen Rasenpilz bekämpfen, prüfen Sie zuallererst den pH-Wert Ihres Bodens, beispielsweise mithilfe des CUXIN DCM Bodenanalyse Test-Set, das Ihnen in kürzester Zeit anwenderfreundliche Handlungsempfehlungen liefert. Stellen Sie mithilfe dieser Empfehlungen den pH-Wert des Bodens durch die Anwendung von Bodenaktivator oder DCM Grün-Kalk auf einen für den Rasen optimalen Wert zwischen 5,5 und 6,5 ein. Optimieren Sie außerdem die Nährstoffversorgung, indem Sie auch im Frühjahr und Sommer mit ausreichend Kalium düngen – viele Spezialdünger von CUXIN sind hierfür gut geeignet. Und zu guter Letzt verbessern Sie die Wasserversorgung. Wie man einen Rasen optimal bewässert, können Sie in unserem weiterführenden Artikel nachlesen.

Wichtig: Eine pH-Wert Beeinflussung kann die mehrfache Anwendung von Bodenhilfsstoffen erfordern, da der Boden als komplexes biochemisches System sich nicht so einfach und schnell beeinflussen lässt. Testen Sie Ihren Boden daher mindestens alle zwei Jahre, um Ihren Pflanzen ein gutes Wachstum zu ermöglichen.

Weitere Rasenpilze im Sommer:

Folgende Rasenpilz-Krankheiten können im Sommer auftreten, werden dies aber bei einem durchschnittlichen Witterungsverlauf auch zu anderen Jahreszeiten tun:

  • Rotspitzigkeit

  • Hexenringe

  • Dollarspot

  • Pythium-Fäule/Stängelgrundfäule

  • Mehltau

  • Anthracnose

  • Schwarzbeinigkeit

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